K ü h le
h e i l s t
R ip p e n
rK o lb e n
Martialisch sehen sie aus, die „Cool Dampers"
von EAT. Ihre zackige Formgebung macht Sinn:
Sie soll Röhren bei der Wärmeableitung unter-
stützen. Aber das ist noch längst nicht alles
S
elbstverständlich sind die
schicken, rot eloxierten -
es gibt sie auch in Grau und
Schwarz - Aluminiumteile des
tschechischen Herstellers Euro
Audio Team, kurz EAT, der übri-
gens auch diverse Röhrentypen
anbietet, nicht allein zur Kühlung
der Glaskolben da.
Es ist kein Geheimnis, dass die
sanft
schimmernden
Zylinder
empfindlich gegenüber Vibratio-
nen
und
Mikrofonieeffekten
sind. Beide Arten können sich in
unterschwellig wahrgenomme-
nen Verzerrungen manifestieren,
wobei Trittschall ebenso schäd-
lich ist wie die Rückwirkung der
Schallenergie des Lautsprechers
auf das Bauteil.
Gerade
bei Vorstufenröhren
machen
sich
solche
Einflüsse
gnadenlos
bemerkbar, da
die
Fehler in der Folge mitverstärkt
werden. Deswegen ist es be-
sonders sinnvoll,sie im Sinne des
ungetrübten Musikgenusses vor
derlei Unbill zu schützen. Laut
Hersteller sollen die Röhren-
hütchen Vibrationsenergie
in
Wärme umwandeln und diese
dann über die Rippenstruktur an
die Außenluft abgeben.
Die „Cool Dampers“ , die übri-
gens im Viererpack zu 100 Euro
in
einem
richtig
schmucken
Schächtelchen mit Magnetver-
schluss verkauft werden, sind
aufwändig und tadellos gefertigt.
Sie werden im Extrusions-
verfahren hergestellt,
bei dem lange Alu-
Profile unter ho-
hem Druck durch
eine
Form
ge-
presst und danach
auf ihre gewünsch-
te Länge zugeschnit-
ten werden. Anschließend wer-
den die Dämpfer mit einer Mix-
tur aus Teflon und einem Kohle-
faser-Komposit-Werkstoff über-
zogen,
was
ihrer
Oberfläche
enorme mechanische Stabilität
verleiht und sie vor allem äu-
ßerst unempfindlich gegenüber
Temperaturschwankungen wer-
den lässt - das sind doch beste
Voraussetzungen
für
ihren
schweißtreibenden Job, oder!
Die Montage ist denkbar ein-
fach:
Die
handlichen
„Kühl-
dämpfer“ werden - natürlich
mit der gebotenen Vorsicht -
über die Röhren geschoben, bis
sie etwa auf der mittleren Höhe
der Glaskolben sitzen, wobei das
Leichtmetall nicht unmittelbar
an der Röhre kratzt. Im Innern
der Dämpfungselemente befin-
den sich schmale Führungen, in
die sechs V-förmige Kohlefaser-
einsätze geschoben werden.
Sie dienen als Kontakt und Ab-
standshalter und sind flexibel
versetzbar. So können die Cool
Dampers für
alle gängigen
Röhrentypen mit Durch-
In innere Führungen
eingeschobene
,
Stifte stellen den
F
Kontakt zur Röhre
her und können flexi-
bel versetzt werden
So sitzen die „Cool Dampers" richtig.
Mittig auf dem Glaskolben minimie-
ren sie Vibrationen am effektivsten
messern zwischen 19 und 22
Millimeter
in
Sekunden-
schnelle passend konfektio-
niert werden - simpel und
clever! Auch für Endröhren
sind sie mittlerweile lieferbar.
Auf
den Vorstufenröhren
(4x12 AX 7) des Prima Luna-
Vollverstärkers „Dialogue One“
(Test in STEREO
10/07) ver-
mittelten die kurzen Strangpro-
file eine unmittelbar griffigere
Darstellung vor allem im Bass-
bereich. Die von Haus aus eh
schon wunderbar erdig-kernige
Darbietung
des
2000-Euro-
Amps gewann zudem nochmals
an
Konturenschärfe
in
der
Stimmwiedergabe, wurde
so-
wohl „crisper“ als auch fokus-
sierter. Ein Ergebnis, das mit Na-
gras Vorstufe PL-P sofort zu veri-
fizieren war. Hier „beruhigten“
w ir die Line-Röhren (4 x ECC
83, 2 x ECC 81) und registrier-
ten so ebenfalls eine Zunahme
von Definition und Klarheit in
der Wiedergabe des Top-Pres.
Keine Welten, sicherlich, aber
hörbar.
Weniger
resonierende, ergo
effizient bedämpfte
und dazu
noch gekühlte Glaskolben spie-
len also offensichtlich besser als
unbehandelte
„Freischwinger“ .
Kommt hinzu, dass die kühlen
Rippen auf den heißen Kolben
auch optisch ein Blickfang sind!
Tobias Zoporowski
EAT Cool Dampers
Preis: urn 100 Euro (Vierer-Set)
Garantie: 2 Jahre
Vertrieb: Audio Reference,
Tel.
.040/53320359
www.audio-reference.de
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